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Flotationsanlage der ARA Rhein für noch besser gereinigte Abwässer

Als Teil der schrittweisen Modernisierung und Erweiterung hat die ARA Rhein in Pratteln nach zweijährigen Planungs- und Bauarbeiten eine Flotationsanlage in Betrieb genommen. Diese Anlage dient dazu, nicht lösliche Stoffe aus dem Industrieabwasser abzuscheiden und damit den Abbau von Stickstoffkomponenten in der nachfolgenden Stufe zu ermöglichen. Damit leistet die ARA Rhein einen wichtigen Beitrag an den Gewässerschutz.

Pratteln, 3.12.19 – Die ARA Rhein reinigt seit 1975 in einem mehrstufigen Verfahren Gemeindeabwässer aus sechs Gemeinden sowie Industrieabwässer der produzierenden Betriebe aus dem Gebiet Muttenz-Schweizerhalle-Pratteln. Die Anlage ist eine der grössten Abwasser-Reinigungsbetriebe der Schweiz; sie verarbeitet rund sechs Millionen Kubikmeter Abwasser pro Jahr. Neuerungen im schweizerischen Gewässerschutzgesetz machen es notwendig, die ARA Rhein bis 2027 für eine Investitionssumme in der Grössenordnung eines zweistelligen Millionenbetrags zu modernisieren und zu erweitern. Die Kosten werden anteilig von den an der ARA Rhein beteiligten Partnern (Industrie, Kanton Basel Landschaft und Gemeinden) getragen.

Bis zu 80 Prozent weniger ungelöste Stoffe
Nach der Abwasserreinigung gelangten bisher täglich mehrere hundert Kilogramm an Stickstoffverbindungen in den Ablauf der ARA Rhein. Ein Überfluss solcher Verbindungen kann zur Überdüngung von Gewässern führen. Auf Grund des hohen Gehalts an unlöslichen Stoffen im Industrieabwasser war dieser Abbau bisher nicht möglich.

Mit der jetzt in Betrieb genommenen Flotationsanlage gelingt es, die im Industrieabwasser schwebenden, nicht löslichen Stoffe zu einem grossen Teil abzutrennen. Das Prinzip ist einfach: Feine Luftbläschen, die durch das Abwasser geleitet werden, reissen die Schwebstoffe mit an die Oberfläche. Dort werden sie abgeschöpft und anschliessend in die Schlammbehandlung überführt.

Die Flotation reduziert die Menge der nicht löslichen Stoffe im Ablauf um bis zu 80 Prozent und bereitet das Industriewasser in idealer Weise auf die erweiterte Biologiestufe 2 vor, wo in Zukunft spezialisierte Mikroorganismen die noch im Wasser enthaltenen Stickstoffkomponenten abbauen werden. Die Vorbereitungen für die Umbauarbeiten der Biologiestufe 2 laufen in der ARA Rhein auf Hochtouren, mit einer Umstellung ist bis 2023 zu rechnen. Damit kann die ARA Rhein auch die strengeren Grenzwerte des neuen Gewässerschutzgesetzes einhalten.

Peter Müller, Geschäftsleiter der ARA Rhein, erklärt: «Die Flotation und der Stickstoffabbau in der Biologiestufe 2 helfen mit, die Reinigungseffizienz der ARA Rhein weiter zu steigern. Zusätzliche Schritte wie die Optimierung der Schlammbehandlung werden folgen. Durch diese Investitionen bereiten wir uns frühzeitig auf die steigenden gesetzlichen Ansprüche vor und leisten zugleich einen wichtigen Beitrag an einen noch saubereren Rhein.»